“Lasst uns Produktentwicklung spielen” Chat-Protokoll 22.4.2013

Guten Abend,

Ohohoh, Entschuldigung, ich bin da!

Dachte, es wäre um 18:00 Uhr… Und wollte nun noch einmal vorher Luft schnappen,…!

Jetzt bin ich gut erholt da und freue mich auf das Gespräch mit Ihnen

Zum Thema “Crowdsourcing in der Produktentwicklung”.

Toll es geht los!

Hallo! Ich bin Catharina van Delden, Geschäftsführerin und Gründerin der innosabi GmbH.

Wir stellen Unternehmen Crowdsourcing und Open Innovation Software zur Verfügung.

Das heißt, d*** wir ihnen helfen, im Dialog mit den zukünftigen Nutzern ihres Angebot ihre Marktneueinführungen zu gestalten.

Mit Ihrer Frage kommen wir auch schon zum Thema des Chatinars ;.)

Wir haben beobachtet, d*** kreative Ideen am besten gedeihen und wachsen können, wenn sie im Dialog entstehen und vor allem getrieben werden vom “Spaß haben”.

*d***

soll heissen, d*** spielerische Ansätze in der gemeinschaftlichen Produktentwicklung ein hoher Erfolgsfaktor im Crowdsourcing sind.

Gerne.

danke für den Hinweis!

In erster Linie müssen die Entscheidungsfindungsprozesse einer Software darauf ausgelegt sein, d*** alle Teilnehmer sich nachher in der Lösung wiederfinden könnne.

Denn wenn beim Crowdsourcing nur eine Person “gewinnt”, sind alle bis auf diese eine Person enttäuscht.

Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. spielerisch heißt hier natürlich “kl***ische” Gamification Mechanismen wie das Sammeln von Punkten für Quan***ät und Qualität der Beiträge.

Heißt aber auch, d*** die Teilnahme intuitiv und einfach sein muss – wenn ich erst lange Fragebögen und Registrierungsprozesse habe, dann fühle ich mich eher wie bei einer Marktforschungsumfrage.

Kurze Zwischenfrage: wie kann ich das “Sternchen” Problem umgehen?

ok, kein Problem, danke

An dieser Stelle verweise ich kurz auf die Folie 5 meiner Präsentation:

Über die “Motivation der Teilnehmer an Crowdsourcing-Projekten”

“Hauptmotivator zur Teilnahme an Crowdsourcing-Projekten ist der Spaß an kreativem Prozess sowie der Wunsch, die Umwelt mitgestalten zu können.”

Wir sehen immer wieder, d*** Teilnehmer an Open Innovation Projekten sich in den Produkten wiederfinden wollen und von Unternehmen ernst genommen werden wollen. Es geht darum, d*** die eigene Stimme gehört wird und weniger darum, etwas zu gewinnen.

genau so ist es, ich gehe gerne tiefer ins Detail.

Ich verweise an dieser Stelle kurz auf Folie 7: “Crowdsourcing-Software muss faire und vor allem zielgerichtete Entscheidungsprozesse unterstützen”. Im Anschluss würde ich gerne darstellen, wie dieser Prozess in der Praxis aussehen kann.

Bei Open Innovation Fragestellungen denkt man häufig an einen Ideenwettbewerb: Ein Unternehmen beschreibt seine Fragestellung und Teilnehmer reichen ihre Ideen dazu ein.

Manchmal werden diese noch diskutiert und/oder durch die Community bewertet. Meist entscheidet dann eine Jury im Unternehmen und evtl externe Experten über die Gewinner.

D*** die Bewertung schlussendlich aus der Community kommt, löst bei vielen Unternehmensvertretern die Frage aus “wie kann ich denn sicher stellen, d*** das Ergebnis zu unserem Unternehmen und unserer Marke p***t?”

na, das waren ja viele STernchen

Und hier sehen wir den Ansatzpunkt: Es müssen beide Seiten – Ansprüche der Community und Ansprüche der Unternehmen unter einen Hut gebracht werden

In der Praxis sieht das zum beispiel bei unserAller.de so aus:

Eine “große” Fragestellung wird unterteilt in mehrere Unterfragestellungen, deren Antworten konsekutiv aufeinander aufbauen.

ohh, entschuldigung, hier bin ich gleich in Medias Res gesprungen

unserAller ist eine Co-Creation Plattform mit 20.000 Mitgliedern für die Konsumgüterindustrie

Konzipiert wurde sie aus der Sicht der Konsumenten, quasi als deren Sprachrohr

Hier teilen wir also die Fragestellung in viele Unterfragen, sogenannte “phasen”.

Idealtypische Unter-Fragen sind “Anl***”, “Design”, “Material”, “Name”, Verpackung”.

Sie sehen schon, so ein Prozess eignet sich sowohl für inkrementelle Weiterentwicklungen (“eine neue Sorte Duschgel”), als auch für “große nächste Schritte” (“wie duschen wir in der Zukunft?”)

Jede einer solchen Unterfragen ist wiederum unterteilt in drei Abschnitte: 1.) Zuerst reichen die Teilnehmer anonym Vorschläge ein

Anonym aus dem Grund, damit es wirklich um das Produkt und den Vorschlag selbst geht und nicht um die Person.

Diese werden in einer Moderation begleitet, es werden also Doppelte Vorschläge zusammengelegt etc.

zeitgleich wird durch “herzchen” eine vorab-Bewertung durch die Teilnehmer gegeben

das ist vergleichbar mit einem facebook- gefällt mir

die Top bewerteten Vorschläge kommen zum Review ins Unternehmen

das wäre der 2.) teil

Unter diesen Top-Vorschlägen kann das Unternehmen nun einige nachbessern, oder wegen nicht-umsetzbarkeit ausschließen – natürlcih im Dialog mit dem Teilnehmer.

Schlussendlich kommen die freigegebenen Vorschläge in die Abstimmung durch die Teilnehmer (Schritt 3).

das Abstimmungsergebnis ist dann die Grundlage für die nächste Unterfrage.

Anonym heißt nicht, d*** die Teilnehmer nicht ansprechbar sind. sie registrieren sich, alleine shcon, damit die den Teilnahmebedingungen zustimmen. Der name wird nur nicht angezeigt,

dieser prozess hört sich zwar unglaublich kompliziert an – stellt aber sicher, d*** auf der einen Seite die Unternehmen das Ergebnis auf jeden Fall umsetzen können und wollen. Und trotzdem das Endergebnis in erster Linie durch die Community entschieden wird.

und hier kommen wir wieder zum Anfang: Solche kollaborativen Prozesse sollten natürlich auch in einer Software abgebildet sein.

Ich denke, es wird anschaulicher, wenn ich das Beispiel “manhattan nagellack” teile. Außer, es gibt an dieser Stelle Fragen von unseren Gästen .-)

Live sehe ich sonst ihre fragenden Gesichter ;.) Hier freue ich mich daher über eine kurze Chat-Meldung, jederzeit, wenn sie Fragen haben!

Mich interessiert die Software.

Mich der Rest………..

na, dann ist ja für jeden etwas dabei

Bis dato ist alles ganz logisch erläutert.

danke, das freut mich, denn per Chat ist es für mich auch eine neue Erfahrung!

Am Beispiel Manhattan sieht es dann zum Beispiel so aus:

Sie können gerne parallel auf Folie 3 springen: “Case Study Manhattan Nagellack”; “Crowdsourcing einer Nagellack-Kollektion: „Community-Colours“

Coty Beauty (das Unternehmen hinter der Marke Manhattan) hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Facebook-Fans gemeinsam eine neue Kollektion von 20 Lacken auf den Markt zu bringen.

ahhhh, stimmt, danke

Dazu haben Sie die unserAller-Plattform auf der einen Seite in ihre Facebook-Fanpage als App eingebunden, und auf der anderen Seite direkt auf der Webplatform genutzt.

Diese Frage, das sehen sie schon, ist eher inkrementell geprägt – vor allem auch vor dem Hintergrund, d*** die Kollektion schon im August 2013 auf den MArkt kommen soll

Hier können Sie sich das Projekt auch “live” ansehen, wenn Sie wollen: https://unseraller.de/MANHATTAN/COMMUNITYCOLOURS/phase/1

Diese Frage wurde dann in die Unterfragen “Anl***” (=Themenwelt der Nagellackkollektion), “Design” (=endgültige Farben) und “Name” (Der einzelnen Farben) unterteilt.

Das Ergebnis der ersten Phase war “Bohemian Look”, darauf basierend wurden 20 Farben entworfen.

hier gab es zwei Besonderheiten:

1.) In der Designphase wurden 500 “User Innovation Toolkits” versendet.

Für unsere MItentwickler “Ausprobier und Selbermachpäckchen” genannt

Enthalten waren Pigmente und Klarlack, so d*** im heimischen Nagellacklabor (=Badezimmer) eigene Farben gemischt werden konnten

Hier sehen wir wieder den spielerischen Aspekt.

einen eigenen Lack zu mischen, macht einfach unglaublcih viel spaß

das kann ich aus eigener Erfahrung berichten

die zweite Besonderheit: Mit den Top 20 entwicklern gab es eine geschlossene Diskussion

in der Laborergebnisse diskutiert wurden: Soll eine Farbe eher ein bisschen ****er oder dunkler sein? Wie setzt man einen Lack richtig um, der durch eine rostige Türklinke inspiriert ist?

diese geschlossene Diskussion gab einerseits Coty-Beauty eine große Sicherheit in der Umsetzung der Ergebnisse

und andererseits den Mitentwicklern ein starkes Gefühl des “Ernstgenommenwerdens”.

Das schlussendliche Ergebnis nach 18 Wochen Entwicklungsziet

war eine Kollektion mit vielen Grün- und Lilatönen und viel Glitzer.

Und das, wo dieses jahr die Pantone-Trendfarbe “emerald green” ist (komplementärfarbe lila) und Glitzer auch wieder angesagt

Sie werden ja erst im August 2013 auf den Markt kommen – die ersten Reaktionen auf Facebook sind überwältigend.

Im allgemeinen sehen wir aber, d*** solche mit Kunden zusammen entwickelten Produkte überdurchschnittlich erfolgreich sind.

ich glaube, vorhin wurde ja auch schon auf die Studie mit MUJI verwiesen, die ich gerne noch einmal aufnehmen: http://m***-customization.de/2013/01/featured-research-research-backup-for-our-long-term-observation-customers-prefer-user-generated-prod.html

Das relevante Zitat in diesem Zusammenhang: “Specifically, in the first year after introduction, sales revenues from user-generated products were three times higher and gross margins were four times greater than those of designer-generated products.”

beides! Denn das Prinzip hinter einem so kommunikativen Crwodsourcing-Ansatz ist natürlich auf der einen Seite der intensive Dialog mit Markenbotschaftern – der den initialen Absatz unterstützt – aber vor allem auch das Schaffen von Produkten, die am Nutzerbedürfnis ausgerichtet sind und somit dauerhaft erfolgreich sind.

Wobei ich für Nagellack hier wahrscheinlich eine Ausnahme machen muss, wie für viele Schnelldreher: Hier geht es meist ja eher um das Erkennen von Trends – die sich auch schnell wieder ändern.

Nächsten Sommer ist emerald-green wahrscheinlich schon wieder out

Klar!

Können nicht nur, sondern wollen vor allem!

an dieser Stelle der Hinweis auf Folie 4 (im Original), bei Ihnen Folie 6

da kann ich noch nicht zu viel verraten, soviel schon vorab_: wir werden die

community nicht enttäuschen ;.)

Gerne. Kurz, damit alle mitkommen: Auf der Folie 6: “Sogenannte „Presumer“ wollen schon vor Markteinführung bei neuen Produkten mitreden.” geht es um den neuen “Typen” von Kunden.

Der, der weiß, d*** er seine Umwelt mitgestalten kann und beeinflussen kann – da er nämlich über soziale Medien eine Stimme bekommt.

on=off heißt in diesem Zusammenhang, d*** er den Dialog, den er online angefangen hat, offline nicht missen will.

Also, wenn ich online ein super Erlebnis mit einem Unternehmen hatte, dürfen mich dessen Produkte und Dienstleistungen offline nicht enttäuschen.

??

@Admin: Meinen Sie mich oder die Gäste

gerne!

Nein

On/OFF

An dieser Stelle auch der Hinweis, d*** ich gerne für Fragen auch später noch zur Verügung stehe: catharina.vandelden@innosabi.com

ah, jetzt habe ich die Frage verstanden.

auf der angesprochenen Folie geht es ja darum, wie sich das Verhalten vieler Kunden heute verändert hat – ganz allgemein.

Danke für die bildhafte Sprache. I ms mch ldr ausklnkn.

Wir als Kunden sind uns viel mehr über unsere Marktmacht bewusst. Wir wissen, d*** wir mit unserer Kaufentscheidung und mit unserer Kommunikation in sozialen Medien tatsächlich die Entscheidungen in Unternehmen beeinflussen können.

Danke fürs Vrobeischauen, Ines!

Ich muss mich auch verabschieden. Vielen Dank Frau von Delden. Das Thema ist sehr spannend, aber das Format der Veranstaltung finde ich etwas schwierig. Zu lange Pausen. Ist etwas für die Skandinavier

Tschüss, Gast_106 Gerne auch im direkten Dialog weiter und mit weniger Pausen

gerne

1.) Crowdsourcing und Open Innovation sollte aus Sicht der Teilnehmer geplant werden. Denn was nützt mir die schönste Initiative/Plattform, wenn keiner teilnehmen möchte,

2.) Die Art der Moderation ist ausschlaggebend

Sie muss Anerkennung, Wertschätzung und Offenheit wiederspiegeln

zum Beispiel durch Nachfragen etc.

Machbarkeit sollte durch die Moderation auch mit der Community diskutiert werden – und nciht ein Grund für “können wir eh nicht umsetzen” Ablehnung sein

sehr gerne.

Mir hat es auch Spaß gemacht, danke. Ich entschuldige mich für viele Tippfehler und “krumme” Ausdrücke

Tschüss!