Im Unternehmens Take Off Umsatz und Ertrag aufbauen Chat-Protokoll 25.4.2013

Guten Morgen Zusammen!

Guten Morgen.

Mein Name ist Tim Schikora, ich bin Geschäftsführer von Insight Innovation. Wir arbeiten gemeinsam mit Unternehmen daran, dafür zu sorgen, dass Menschen besser zusammenarbeiten, um geniale Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Gleichzeitig bin ich in der Open Source Business Foundation als Vorstand für den Bereich Open Innovation aktiv.

Man nähert sich anhand dieser 4 Schritte der Chance Communities einzubinden

dafür muss man zunächst die Grundlage legen

Es geht also im ersten Schritt immer darum das eigene Unternehmen wirklich zu verstehen

Welche DNA liegt dem Unternehmen inne

In welchen Märkten bewegt man sich

und wie bringen unsere Produkte wirklich Mehrwert

im zweiten Schritt bereitet man das Unternehmen vor

Man stellt also sicher, das die Kultur des Unternehmens zu den Zielen, die man mit Communities hat passen

und das auch die entsprechenden Prozesse da sind

Im dritten Schritt macht man sich auf die Suche nach passenden Communities

Man fragt sich also, welche Technologie oder welches Wissen einem noch fehlen

und beleuchtet bestehende Partner, ob sie dies schon liefern können

hat man dadurch die passenden neuen Partner/Communities gefunden

kann man im letzten Schritt die Schnittstellen mit diesen Communities aufbauen

Zunächst mit der Frage, in welchem Teil der Wertschöpfung Werte entstehen können und dann die Frage welche Menschen diese wie etablieren

so hat man die Grundlage geschaffen, um diesen Mehrwert aus Communities auch zu nutzen

Nehmen wir doch gleich einmal Lego her.

Lego hat mit seinem Cuusoo Programm sich eine Community neuaufgebaut, die bisher auf der Welt verteilt war

Lego musste sich letztlich klar werden, ob sie eine reine “Kinder-Firma” bleiben, oder ob sie sich die Pro-sumer zunutze machen

es war also klar, im Kern ist Lego darauf ausgerichtet selbst etwas zu erschaffen

dies haben sie mit diesem Programm noch stärker in den Vordergrund gerückt

Gleichzeitig haben sie sehr klar einen Markt erkannt und genutzt, in dem sie schon lange aktiv waren, aber ohne es zu wissen, oder zusätzliche Umsätze dadurch zu generieren

Also haben sie im ersten Schritt sehr klar ihren Markt und ihre Produkte verstanden, um passend dazu ihre Strategie auszurichten

Davon ist nicht auszugehen Sie haben aber die einzelnen Komponenten des Canvas beachtet. Diese erschließen sich ja sehr logisch, wenn man sich intensiv mit einer solchen Öffnung auseinandersetzt.

Ja, auf jeden Fall.

Die Kultur des Unternehmens war glücklicherweise schon immer an diesem spielerischen und selbst erschaffenden Element ausgerichtet.

Wie ist das Zusammenspiel von Canvas (Folie 6) und 4 Schritte (Folie 5) zu verstehen? Führen die konsekutiven 4 Schritte durch die Elemente des Canvas?

Die Prozesse des Unternehmens mussten sich aber passend verändern

Ja, Gast 560, so kann man das sagen

Man tastet sich letztlich von außen nach innen durch den Canvas

Also zunächst Strategie, Markt und Produkte (Unternehmen verstehen)

Dann Kultur und Prozesse (vorbereiten)

Dann Tech/IP und Networks (Communities finden)

und zuletzt die Menschen, die die Schnittstellen aufbauen

es ist ab dann aber immer ein iterativer Prozess

ich habe also beispielsweise eine Veränderung im Markt, mit neuen Trends, dann muss ich mich Fragen, wie sich das auf die anderen Teile auswirkt

Letztlich hilft der Canvas die wichtigsten Fragen zu stellen, während ich mein Unternehmen an eine Öffnung heranführe

Hat das ihre Frage beantwortet?

Können Sie an Hand Ihres Modells erklären, woran Lego Universe gescheitert ist?

O.K. Danke, meine erste Frage ist gut beantwortet.

Leider bin ich mit Lego Universe nicht vertraut

Meinen sie das Multiplayer Game?

können sie kurz umreißen, was hier die Idee war

möglicherweise kann ich daraus schon Rückschlüsse ziehen

Ja, Lego Universe war ein MMOG. Lego hat richtig viel investiert und dafür ganz neue Grafik-Technologie entwickelt. Es war ein Freemium-Modell. Offiziell wurde es eingestellt, weil zu wenige Kunden das kostenpflichtige Abo wählten.

Massive Multiplayer online game

MMOG: Massive Multiplayer Online Game

also so wie ich es jetzt im ersten Moment wahrnehme, ohne es genau zu kennen

fehlt hier ein wirklich gutes Verständnis, was die DNA des Unternehmens ausmacht und wie die Produkte in ihren Märkten wirken

im Kern geht es insbesondere der Zielgruppe älter als 12 bei Lego darum Dinge haptisch selbst zu erschaffen

dazu passt Lego Universe kein Stück

lustigerweise aber Minecraft

daher wurde z.B. bei Lego Cuusoo erst letztens ein Minecraft Modell so hoch gevotet, dass es nun in Serie geht

im Kern hat man also nicht verstanden, auf was die eigene Zielgruppe Wert legt

aus meinem Blick heraus passt Universe auch nicht zur Kultur Legos

Der erste Schritt für Lego war die sehr präzise Erkenntnis, dass es eine solche Pro-Sumer Community schon lange gab

diese nur keine Plattform hatte um miteinander zu interagieren

es gab also vorher keine Engagement Platform

im zweiten Schritt haben sie dieser Community auf der Plattform die richtigen Werkzeuge in die Hand gegeben, um im vorgegebenen Lösungsraum aktiv und kreativ zu werden

im letzten Schritt haben sie sehr gezielt Mechanismen eingebaut, welche die Menschen engagiert halten und ihnen die Chance geben, wenn sie gut sind auch Anerkennung dafür zu erhalten

es wird ihr Modell gebaut

diese drei Komponenten führen aus meiner Sicht zum Erfolg von Cuusoo

Im Kern ist das die Möglichkeit Online Modelle aus Legosteinen zusammenzubauen

diese Möglichkeit gab es vorher nur bedingt

gleichzeitig konnte man diese in der Community teilen

es gab schon vorher Programme und Plattformen, die dies zum Teil ermöglicht haben

keines dieser Programme hatte aber die Möglichkeit, dass ein Modell von Lego auch produziert wurde

diese Komponente führt letztlich zur großen Begeisterung um die Plattform, über die bisher verfügbaren Möglichkeiten hinaus

Für Lego ist das Resultat natürlich genial

Entwicklung von Modellen, die Vermarktung neuer Modelle und der direkte Markttest für ein Modell in einem Schritt

Ich kenne hier leider keine genauen Zahlen. Mit Bestimmtheit lässt es sich also nicht sagen

da aber ein Modell erst bei 10.000 Käufern produziert wird

und diese Modelle ca. 35€ kosten

hat man allein dadurch einen neuen Umsatz von min. 350.000

Seit ca. 2010 kenne ich den “Digital Designer” für die klassischen Legosteine. Das ist das Werkzeug von dem wir reden. Ohne dass mir “Cuusoo” bekannt war, kenne ich seither die Möglichkeit, die eigene Kreation als Bausatz mit gedruckter Bauanleitung zu bestellen. Außerdem teilt man in der Community die Designs. Man kann auch das Design eines anderen als Bausatz bestellen. Das ist also mehr

Das ist mehr als “Pick a Brick”.

Auf jeden Fall. Der entscheidende Unterschied ist die Art und Weise wie es umgesetzt wurde, und das die Modelle hier im Verhältnis auch bezahlbarer sind, als bei völliger Individualisierung

Als Empfehlung gilt immer die richtige Grundlage zu schaffen.

Nicht den letzten vor dem ersten Schritt zu machen.

Wenn man sich nicht über das Unternehmen, seine Märkte und die Kultur klar ist, kann man noch so tolle Dinge online stellen. Die Wirkung wird ausbleiben.

Ich denke der beste Tip ist es sich an diese Themen mit einem Experimentier-Gedanken anzunähern

Fehlt diese Bereitschaft auszuprobieren und aus den Erkenntnissen zu lernen werden keine neuen Chancen entstehen.

Wir kämpfen z.B. in einem Projekt gerade damit, dass die Mitarbeiter des Unternehmens in ihren Scheuklappen gefangen sind und wir sie immer wieder dazu bringen müssen diese abzulegene

und erst einmal auszuprobieren, bevor man etwas tot diskutiert

weil leider kein Best Practice Beispiel und kein Experte garantieren kann, dass es dann so funktioniert.

dafür sind die Rahmenbedingungen zu komplex und unterschiedlich.

Ich danke Ihnen und allen Gästen.

Ja.