Chat-Protokoll: Überwindung der bestehenden Denkmuster und blockierenden Erfahrungen von Teilnehmern in partizipativen Gruppenprozessen.

admin
3. Dezember 2014 – 13:58
4. Chat 14:00 – 15:00 Uhr Überwindung der bestehenden Denkmuster und blockierenden Erfahrungen von Teilnehmern in partizipativen Gruppenprozessen. Referentin: Dina Sierralta Moderation: Wolfhart Hildebrandt
3. Dezember 2014 – 14:01
Mein Name ist Wolfhart Hildebrandt, ich bin der Moderator dieses Chats
3. Dezember 2014 – 14:01
Und ich bin Dina Sierralta, die Referentin in diesem Chat. Herzlich Willkommen.
3. Dezember 2014 – 14:02
Und ich begrüße Frau Sierralta als Referenten dieses Chats.
3. Dezember 2014 – 14:02
Herzlich Willkommen auch an unsere Gäste, schön, dass Sie dabei sind.
3. Dezember 2014 – 14:03
Liebe Frau Sierralta, stellen Sie sich für die Neuen Teilenehmer und Nachleser doch noch einmal kurz vor.
3. Dezember 2014 – 14:03
Sehr gerne…
3. Dezember 2014 – 14:04
Ich berate Organisationen bei der Nutzung partizipativer Großgruppenformate und bringe Ihnen bei ein guter Gastgeber für wichtige Dialoge und Gespräche zu sein.
3. Dezember 2014 – 14:04
Und ich freue mich sehr über Fragestellungen aus der Runde.
3. Dezember 2014 – 14:05
Wir hatten von einem Gast ja schon die Frage nach den Blockaden oder Widerständen von Menschen. Wie schafft da ein Stuhlkreis Abhilfe?
3. Dezember 2014 – 14:06
Ein Stuhlkreis sorgt zum einen dafür, dass die Menschen sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe begegnen…
3. Dezember 2014 – 14:06
Eine Blockade mich einzubringen kann nämlich sein, dass ich denke, dass mein Beitrag nicht so wichtig ist.
3. Dezember 2014 – 14:07
Das wird zum Beispiel in einem Setting wo einer vorne steht oder sogar auf einer Bühne oder einem Podium verstärkt.
3. Dezember 2014 – 14:07
Im Stuhlkreis kann ich auch alle sehen. Niemand sitzt in meinem Rücken, ich weiß mit wem ich es zu tun habe.
3. Dezember 2014 – 14:08
Oft hilft das auch schon um die Aussage zu treffen, dass man hier mitmachen soll. Man ist nicht mehr versteckt hinter einem Tisch oder anderen Reihen von Teilnehmern, sondern in der ersten Reihe mit dabei.
3. Dezember 2014 – 14:09
Sie erwähnen Spielregeln in Ihrer Präsentation, können Sie hier einige Beispiele geben?
3. Dezember 2014 – 14:10
Eine Spielregel, die vielen Menschen wichtig ist, ist zum Beispiel, dass Dinge, die in diesem Kreis besprochen werden, vertraulich behandelt werden.
3. Dezember 2014 – 14:11
Für viele ist dies die Voraussetzung dafür sich öffnen zu können. Wenn ich in diesem Kreis meine Gedanken äußern kann ohne dass gleich alle anderen auch davon erfahren.
3. Dezember 2014 – 14:11
Das setzt Vertrauen voraus?
3. Dezember 2014 – 14:11
Auch wie über etwas abgestimmt wird innerhalb einer Gruppe kann zu den Spielregeln gehören.
3. Dezember 2014 – 14:12
Ja, das ist eine der Grundlagen ohne die es nicht geht.
3. Dezember 2014 – 14:13
Ich muss das Gefühl haben in einem vertrauensvollen Kreis zu agieren, sonst gebe ich nichts von mir preis.
3. Dezember 2014 – 14:14
Gibt es noch andere Spielregeln, mit denen Sie gute Erfahrungen gemacht haben?
3. Dezember 2014 – 14:14
Ja…
3. Dezember 2014 – 14:15
Wenn man Gruppen die Frage nach den Spielregeln stellt, werden oft die selben Elemente genannt…
3. Dezember 2014 – 14:15
Wir sind offen für neue Ideen, wir hören einander zu, wir lassen einander ausreden…
3. Dezember 2014 – 14:16
Manchmal wird das schon fast wie eine Litanei heruntergebetet. Aber ich bitte die Leute immer, diese Dinge wirklich zu tun.
3. Dezember 2014 – 14:17
Mit den Spielregeln habe ich auch die Erlaubnis den anderen daran zu erinnern wenn er sich nicht daran hält. Das schafft eine Verbindlichkeit diese Dinge auch umzusetzten.
3. Dezember 2014 – 14:18
Wenn die Leute zum Beispiel merken, dass ich nicht zuhöre in der Rolle als Begleiterin und sie mich daran erinnern, hängt es auch von meiner Reaktion ab, wie gut mit diesen Spielregeln umgegangen wird.
3. Dezember 2014 – 14:19
Es ist von meiner Seite auch immer die Einladung diese Dinge wirklich einmal auszuprobieren. Denn so ein Kreis bietet auch Raum dafür etwas neues zu lernen.
3. Dezember 2014 – 14:20
Wenn die Gäste Fragen oder Anliegen haben, dann bitte gerne jederzeit.
3. Dezember 2014 – 14:21
D.h. man verändert die Umgebung und das miteinander Umgehen, reicht das schon, um kollektive Intelligenz zu erzeugen?
3. Dezember 2014 – 14:22
Ja, denn ich habe die Aufgabe den richtigen Rahmen zu schaffen und der ist sowohl räumlich, also wirklich in der Umgebung als auch im Verhalten zu sehen…
3. Dezember 2014 – 14:23
Räumen sie mal einen Besprechungsraum in ihrem Unternehmen so um, dass die nächste Besprechung im Stuhlkreis stattfindet. Sie werden schon einen Unterschied merken.
3. Dezember 2014 – 14:24
Das wird unglaublich oft unterschätzt was die räumliche Anordnung der Teilnehmer untereinander ausmacht und wie sich die Atmosphäre in einem Raum dadurch verändern kann.
3. Dezember 2014 – 14:24
Sie können das übrigens in fast jedem Raum nutzen.
3. Dezember 2014 – 14:24
Steht in ihrem Büro ein Besprechungstisch?
3. Dezember 2014 – 14:25
Dann bitten sie bei der nächsten Besprechung alle ein bisschen vom Tisch abzurücken, und schon ist fast ein Kreis zustande gekommen.
3. Dezember 2014 – 14:25
Ja, ist aber sehr eng.
3. Dezember 2014 – 14:25
3. Dezember 2014 – 14:26
Aber die Beziehungen unter den Menschen bleiben “belastet”, wie komme ich an diese Blockade ran?
3. Dezember 2014 – 14:27
Belastet meine ich von Struktur, Hierarchie, schlechten Erfahrungen.
3. Dezember 2014 – 14:27
Indem ich das anerkenne. Keiner der kommt, kommt als unbeschriebenes Blatt. Alle haben ihre ganz persönliche Geschichte und auch ihre einzigartigen Beziehungen untereinander. Wenn ich so tue als seid das nicht der Fall oder man könne dies ausblenden, funktioniert das nicht.
3. Dezember 2014 – 14:28
Ich kann auch nicht erwarten, dass Menschen, die sich sehr lange nicht gewogen waren nun einfach aufgrund eines Stuhlkreises die besten Freunde sind.
admin
3. Dezember 2014 – 14:28
Gib es Fragen?
3. Dezember 2014 – 14:28
Aber ich kann einen Raum schaffen in dem auch über solche Dinge gesprochen werden kann.
3. Dezember 2014 – 14:29
Ja, ich würde mich sehr über ihre Fragen freuen

3. Dezember 2014 – 14:30
Meine Erfahrungen sind da eher schlecht, da wird eher eine pseudooffenheit erzeugt, keine gutes gefühl.
3. Dezember 2014 – 14:30
eigentlich ist das eine ziemlich unklare situation.
3. Dezember 2014 – 14:31
Unklar in Bezug auf was?
3. Dezember 2014 – 14:32
Strukur und Stellung im Unternehmen — und dann alle auf Augenhöhe

3. Dezember 2014 – 14:33
Ich glaube, dass in einem gut funktionierenden Team die Stellung im Unternehmen keine Rolle spielen darf…
3. Dezember 2014 – 14:33
Das klingt jetzt erstmal unrealistisch, ich weiß…
3. Dezember 2014 – 14:34
Aber ich habe zum Beispiel selber Teams geführt und wusste immer, dass ich nicht alles wissen kann. Das ich die Menschen aus dem Team brauche, um Ergebnisse zu erzielen….
3. Dezember 2014 – 14:34
Das aber wenn ich so tue als wüsste ich alles, ich ihnen die Möglichkeit nehme sich zu beteiligen. Damit kommt man auf Dauer nicht weiter.
3. Dezember 2014 – 14:34
Das muss man aber in einer Organisation, in der es ewig anders lieb auch ersteinmal lernen.
3. Dezember 2014 – 14:35
Frau Sierralta, können Sie noch die Methoden erklären?
3. Dezember 2014 – 14:36
Ja, gerne.
3. Dezember 2014 – 14:36
Ich habe in der Präsentation einige Methoden vorgestellt.
3. Dezember 2014 – 14:36
OpenSpace ist eine Methode bei der es um die Lösung eines komplexen Problems geht, das am besten schon gestern gelöst worden wäre.
3. Dezember 2014 – 14:37
Man formuliert eine Einladung mit einer Frage, die dazu geeignet ist, die Leute, die diese Frage beantworten können anzuziehen.
3. Dezember 2014 – 14:38
Man versucht hier möglichst unterschiedliche Sichtweisen zusammen zu bringen. Gemeinsam mit den Menschen erstellt man dann die Agenda und arbeitet in Kleingruppen.
3. Dezember 2014 – 14:38
Dabei gibt es ein Gesetz: Das Gesetz der zwei Füße. Wenn ich weder beitrage noch lerne, verlasse ich die Gruppe und gehe dorthin wo ich das kann.
3. Dezember 2014 – 14:39
Das gibt mir die Möglichkeit immer dort mitzuarbeiten wo ich die größte Leidenschaft und Energie für habe. Und es bietet die Möglichkeit der gegenseitigen Befruchtung von Sessions.
3. Dezember 2014 – 14:40
Gibt es eine Mindestteilnehmerzahl, für die OpenSpace sinnvoll ist?
3. Dezember 2014 – 14:41
Ja, ich glaube unter 10 Personen wird es schwierig die Dynamik hinzubekommen. Aber es eignet sich auch für kleine Gruppen.
3. Dezember 2014 – 14:41
Harrison Owen, der Begründer spricht aber von mindestens 5 Leuten.
3. Dezember 2014 – 14:42
Weitere Methoden?
3. Dezember 2014 – 14:43
Das Barcamp ist ähnlich wie ein OpenSpace, jedoch häufig mit online affinen Gruppen. Oft wird vorab virtuell schon abgestimmt welche Themen diskutiert werden und man braucht vor Ort dann oft guten online Zugang. Von der Struktur her aber sehr ähnlich.
3. Dezember 2014 – 14:43
Dann arbeite ich häufig noch im World Café.
3. Dezember 2014 – 14:44
Hier arbeitet man tatsächlich wie im Café an Tischen. Man arbeitet an Fragen gemeinsam mit anderen und hält seine Gedanken und Ideen auf der Tischdecke fest…
3. Dezember 2014 – 14:45
Dann wechselt man den Tisch und hat vor sich die Gedanken und Ideen einer anderen Gruppe und kann damit weiterarbeiten und sie ergänzen.
admin
3. Dezember 2014 – 14:45
Noch Fragen?
3. Dezember 2014 – 14:45
So entsteht oft in mehreren Runden eine kollektive Idee, die sich im wahrsten Worte vor einem abzeichnet.
3. Dezember 2014 – 14:45
Immer gerne, bitte.
3. Dezember 2014 – 14:45
Gibt’s im Barcamp auch was zu trinken?
3. Dezember 2014 – 14:45
Klar!
admin
3. Dezember 2014 – 14:46
Skal
3. Dezember 2014 – 14:46
3. Dezember 2014 – 14:46
Das finde ich gut

3. Dezember 2014 – 14:46
Das leibliche Wohl ist ein extrem wichtiger Punkt wenn ich in den Formaten arbeite.
3. Dezember 2014 – 14:46
Da bin ich unglaublich pedantisch!
3. Dezember 2014 – 14:46
Problem ist, dass der Filzer auf der Tischdecke verläuft
3. Dezember 2014 – 14:47
Denn das gehört zu einer Vorbereitung mit

3. Dezember 2014 – 14:47
Nee, nicht wenn sie die richtigen Tischdecken nehmen, die aus Papier nämlich. Oder wenns länger halten soll natürlich die Stoffmalfarben…
3. Dezember 2014 – 14:48
Ich habe Sie nun auch erlebt in Berlin … da steckt viel Vorbereitung drin, wie lange bereiten Sie sich für einen Tag vor?
admin
3. Dezember 2014 – 14:48
Gleich kommt der 5. Chat 17:00 – 18:00 Uhr Jeder Beteiligte trägt zum Ergebnis bei – notwendige Grundlagen der Partizipation.Auch wieder mit diesem Team.
admin
3. Dezember 2014 – 14:48
wir haben noch 8 Minuten.
3. Dezember 2014 – 14:49
Für Berlin habe ich bestimmt insgesam 10 bis 14 Tage Vorbereitung gehabt.
3. Dezember 2014 – 14:49
Das ist auch ein wichtiger Punkt…
3. Dezember 2014 – 14:50
Viele bereiten sich nicht ordentlich auf diese Formate vor. Den Rahmen zu stecken ist mit das wichtigste was man tun muss damit die Selbstorganisation überhaupt zum Tragen kommen kann.
admin
3. Dezember 2014 – 14:51
sehen wir auch so!
3. Dezember 2014 – 14:51
Und nur bei guter Vorbereitung merken die Menschen, dass sie und ihre Ideen wirklich und ernsthaft willkommen sind.
3. Dezember 2014 – 14:52
Daher kann ich jedem nur raten, der die Formate anwenden möchte sich gut vorzubereiten.
3. Dezember 2014 – 14:52
Nur ein Stapel bunter Papiere und ein Stuhlkreis reichen nicht aus.
3. Dezember 2014 – 14:52
Oder man holt sich eben Unterstützung von einem erfahrenen Facilitator und lernt es von ihm oder ihr.
3. Dezember 2014 – 14:53
OK, liebe Frau Sierralta, das ist ein gutes Schlusswort. Vielen Dank für diesen Chat, bin schon gespannt wie es gleich weiter geht.
3. Dezember 2014 – 14:53
Vielen Dank auch an die Gäste.
3. Dezember 2014 – 14:53
Auch von mir herzlichen Dank.
3. Dezember 2014 – 14:53
Bis gleich um 17:00 Uhr
admin
3. Dezember 2014 – 14:54
5. Chat 17:00 – 18:00 Uhr Jeder Beteiligte trägt zum Ergebnis bei – notwendige Grundlagen der Partizipation.
admin
3. Dezember 2014 – 14:54
geht es weiter mit Frau Sierralta.
admin
3. Dezember 2014 – 14:55
Bis gleich, wie immer gleich wird der Chat im Tagesprogramm erscheinen