Chat-Protokoll Kann das Wachstum in der Shareconomy gesteuert werden? 23.10.2013

Sie können Ihren Namen bitt in das kleine Feld über dem Textfeld eintragen.

erledigt.

Kann das Wachstum in der Shareconomy gesteuert werden?

Wunderbar. Ich begrüße ganz herzlich unseren Referenten Herrn Ballweg als Refernt dieses Chats.

mit Sebastian Ballweg

Und ich begrüße Sie liebe Gäste, schön, dass Sie dabei sind.

und Herrn Wolfhart Hildebraandt

Das Thema jetzt: Kann das Wachstum in der Shareconomy gesteuert werden?

Herr Ballweg, stellen Sie sich doch bitte vor.

Mein Name ist Sebastian Ballweg, ich bin Gründer und einer der Geschäftsführer von http://www.autonetzer.de

Was macht Autonetzer genau?

Wir ermöglichen Carsharing zwischen Privatpersonen, d.h. Menschen wie du und ich können ihr Auto über autonetzer.de mit anderen teilen.

Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Geht das wirklich? Frauen können schon mal verliehen werden aber Autos?

Aus einem eigenen Bedürfnis. Mein Auto, ein Audi A2, hat bei mir als passionierter Urban Cyclist Rost angesetzt. Verkaufen wollte ich es aber nicht. So ist die Idee entstanden anderen Menschen Zugang zum eigenen Auto zu verschaffen. Als Nutzer von Mitfahrgelegenheit war das für mich ein “naheliebender” Schritt…

Je nach emotionaler Bindung. Ich verleihe lieber mein Auto…

Damit das Modell funktioniert, braucht es doch eine gewisse Grundmenge an Anbietern und Nutzern (Crowd), wie haben Sie die erreicht?

Das war in der Tat nicht ganz einfach.

sozusagen vom A2 zur Crowd…

Das klassische Henne vs. Ei – Prinzip.

Wir haben uns zunächst stark auf die Angebotsseite, also die Fahrzeugbesitzer konzentriert.

Zunächst über das eigene Netzwerk – Friends & Family, Startup-Szene, Coworking etc. – zunächst auch lokal in Stuttgart

Hatten Sie da schon eine systemische Unterstützung (Programm, Portal?)

Wir haben zunächst eine einfach Plattform programmieren lassen, auf der nur der Kontakt zwischen den Usern hergestellt werden sollte, vergleichbar mit der mitfahrgelegenheit vergangener Tage.

Wir hatten damals aber noch eine andere Versicherungslösung, die sich als zu große Hürde für Fahrzeugbesitzer herausgestellt hat.

Wie kam dann Dynamik ins Wachstum?

Nach ca. 6 Monaten hatten wir zumindest dann schon eine kleine, aber feine User-Basis in Stuttgart aufgebaut.

Seit dem Relaunch der Website mit neuer Versicherungslösung – der Versicherungsschutz wird seit dem automaitsch bei einer Ausleihe dazugebucht – kam Dynamik ins Wachstum.

Wieviele Fahrzeuge und Nutzer haben sie nun?

In dieser Phase Ende 2011 / Anfang 2012 konnten wir auch die mediale Begeisterung für privates Carsharing a la Autonetzer nutzen.

Aktuell haben wir über 4.000 Fahrzeuge und mehr als 30.000 registrierte User, eine Verdopplung der Nutzerzahlen seit Beginn des Jahres.

Beachtlich, viel viele Ausleihen haben Sie im Monat?

Wir hoffen, dass wir bald die 1000 Ausleihen pro Monat Grenze knacken.

Pflegen Sie Ihre Crowd durch irgendwelche Maßnahmen?

Autonetzer ist persönlich. Dies spiegelt sich auch in allen Maßnahmen wieder: persönliche Ansprache im Newsletter, Kits die wir an Vermieter versenden oder auch der persönliche Austausch mit Nutzern auf gemeinsamen Sharing-Events (u.a. mit airbnb).

Was ist airbnb?

Unser Pendant: Sharing mit Privatwohnungen.

Diskutiert die Crowd auch über Probleme und Verbesserungen unter sich?

Den direkten Austausch haben wir über Events oder gezielte Kundenbefragungen (USX-Workshops). Ein anderes Medium über das sich die Crowd losgelöst austauscht ist mir nicht bekannt. Wäre aber durchaus sehr spannend!

Finanzieren Sie sich auch über Crowd-Financing?

Leider (noch) nicht. Als wir vor einem Jahr Business Angels aus Stuttgart mit aufgenommen haben, war dies Finanzierungsform bei uns noch nicht auf dem Tisch. Im Nachhinein gesehen wäre es aber der perfekt Match gewesen: p2p finanziert ein p2p-Modell.

Gibt es für die Crowd der Autobesitzer besondere Motivierungsaktionen?

Stellen Sie bitte Fragen!

MIt bestehenden Usern oder um neue Autobesitzer für die Idee zu gewinnen?

ja genau!

Um neue Anbieter zu bekommen und die vorhandenen zu halten.

Es klingt jetzt vielleicht erstaunlich, aber wir machen so gut wie keine speziellen Aktionen mehr, um neue Autobesitzer direkt anzusprechen. Dir kritische Masse ist hier, insbesondere in Großstädten schon erreicht. Treue Vermieter werden bei uns mit dem speziellen Vermieter-Kit belohnt oder wir schaffen Anreize mit Tankgutscheinen, wenn das Auto oft geteilt wird.

Was passiert nach einem Unfall, oder wenn ein Auto nicht in Ordnung ist.

Jede Ausleihe ist automatisch über die R+V Versicherung versichert, inkl. Teil- Vollkasko und gegebenenfalls mit Schutzbrief.

Unser Thema ist ja, kann das Wachstum in der Shareconomy gesteuert werden. Sehen Sie hier Ansätze der Steuerung, und wohin?

Falls ein Auto kurzfristig nicht fahrbereit ist, weil ein ungeplanter Werkstattbesuch dazwischengekommen ist, dann können Buchungen auch vom Mieter storniert werden.

Erst mal muss ein wirkliches Bedürfnis vorhanden sein. Dies kann von Bereich zu Bereich unterschiedlich sein. Bei Autos und Wohnungen ist es da. Beim Bücher-Teilen evtl. nicht.

Aber jede Plattform muss auch seine Hausaufgaben machen.

Die Kunden wollen Convenience und Simplicity. Wir müssen für ein bestmögliches Matching sorgen und die vielen Feature-Wünsche bewerten und einsteuern.

Gibt es, um diese Dinge zu bewerten schon ein Cowork der Sharecomony?

Es gibt inzwischen schon Plattformen wie http://www.kokonsum.org, http://www.ouishare.com oder http://www.peers.org, die den Informationsaustausch anregen.

Wie schätzt ihr denn den crowd-basierten Ansatz zum Info-Austausch ein? Einige Unternehmen stehen natürlich auch im Wettbewerb…

geht es noch anders?

Wir glauben daran , dass er weiter wächst.

Sehr hoch, das Problem sind immer wieder die Hindernisse, die Passworte, der Zugang zu den Protalen etc. es muss einfach sein, dann klappt das auch und wird Interessant, weil Dynamik aufkommt.

Verstehe die Frage nicht ganz…

@gast_447

@Gast_447: können Sie präzisieren?

War eine Bestättigung der These oder Frage vom Referenten.

Danke

Wir kommen langsam zum Ende. Noch eine Fragerunde bitte.

Würden Sie abschließend noch einmal erklären, wird die Shareconomy weiter wachsen, und wenn ja, kann man das steuern?

Herr Ballweg??

Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Shareconomy weiter wachsen wird. Der Urbanisierungstrend hält an und der Lebenswandel der Menschen in Großstädten ist dabei sich zu verändern. Zudem kommt, dass unser Wirtschaftssystem immer mehr unter Druck kommt. Ich glaube die Menschen spüren in zunehmendem Maße, dass es kein “weiter so gibt”…

Sehen wir auch so!

Danke.

Wir kommen jetzt zum Ende.

Das Steuern habe ich mit einem JEIN beantwortet.

OK, lieber Herr Ballweg, ganz herzlichen Dank für diesen interessanten Chat.

Heute haben über 220 Personen unsere Chats besucht!

Der Wandel weg vom Besitz hin zum Nutzen benötigt einfach Zeit…. Danke ebenfalls!

Vielen Dank auch an die Gäste und Ihre Beiträge und Frgen

Wenn Sie noch Fragen an den Referenten haben, schicken Sie ihm eine E-Mail, Adresse im Tagesprogramm

eher in der Referentenliste.

Hat auf jeden Fall Spaß gemacht, Rede und Antwort zu stehen.

Dieser Chat wird gespeichert und kann nachgelesen werden. Sie finden ihn rechts unter dem heutigen Tag.

Insgesamt haben über 5000 Menschen in den letzten Tagen mit dem Content gearbeitet. Tolle Themen tolle Referenten!

Ich verabschiede mich für heut und wünsch noch einen schönen Abend.

Morgen um 10:00 Uhr gehts weiter. Gleich kommt noch die Tageszusammenfassung.