Chat Protokoll Genossenschaft 2.0 Modell für eine fairere Wirtschaft?

 

15:00 – 16:00 Uhr Genossenschaft 2.0 Modell für eine fairere Wirtschaft? Referent: Felix Weth Moderation: Wolfhart Hildebrandt
admin
4. April 2014 – 14:59
4. April 2014 – 15:00
Herr Weth, sind Sie schon da?
4. April 2014 – 15:00
Hallo
4. April 2014 – 15:01
Hallo Herr Weth
4. April 2014 – 15:01
Mein Name ist Wolfhart Hildebrandt, ich bin der Moderator dieses Chats
4. April 2014 – 15:01
Freut mich
4. April 2014 – 15:01
Ich begrüße Sie, Herrn Weth, ganz herzlich als Referent dieses Chats.
4. April 2014 – 15:02
Und ich begrüße Sie, liebe Gäste, schön, dass Sie dabei sind.
4. April 2014 – 15:02
Diesen Chat können Sie später wie immer nachlesen.
4. April 2014 – 15:02
schön, dass wir da sein dürfen
4. April 2014 – 15:03
Lieber Herr Weth, stellen Sie sich und ihr Unternehmen doch bitte kurz vor.
4. April 2014 – 15:03
Ich bin Mitglied des Vorstands von Fairnopoly
4. April 2014 – 15:03
einem neuen Online-Marktplatz, der sich als faire Alternative
4. April 2014 – 15:03
zu Amazon und Ebay etablieren möchte
4. April 2014 – 15:04
Dahinter steht ein eigens entwickeltes Unternehmensmodell,
4. April 2014 – 15:04
dass wir Genossenschaft 2.0 nennen.
4. April 2014 – 15:04
Was macht Fairnopoly?
4. April 2014 – 15:04
Formell ist es eine Genossenschaft
4. April 2014 – 15:05
mit mittlerweile über 1500 Mitgliedern
4. April 2014 – 15:05
die sich allerdings noch durch einige weitere spezielle Eigenschaften auszeichnet
4. April 2014 – 15:06
Wir möchten mit Fairnopoly zeigen, dass es möglich ist, ein Unternehmen aufzubauen, dass vielen gehört und ohne große Investoren auskommt.
4. April 2014 – 15:06
ALs Marktplatz steht FAirnopoly allen offen, die Dinge kaufen oder verkaufen möchten.
4. April 2014 – 15:07
Sowohl privaten als auch gewerblichen Händlern.
4. April 2014 – 15:07
Wir “zensieren” keine Produkte, allerdings möchten wir verantwortungsvollen Konsum auf dem Marktplatz fördern.
4. April 2014 – 15:07
Was unterscheidet die Genossenschaft 2.0 von der herkömmlichen Genossenschaft?
4. April 2014 – 15:08
Im Ganzen sind das 8 spezielle Eigenschaften:
4. April 2014 – 15:09
1. Einbindung aller vom Unternehmen betroffenen als Mitglieder – niedrige Anteile von 50€
4. April 2014 – 15:09
2. Grundprinzipien der Fairness die in der SAtzung festgehalten sind,
4. April 2014 – 15:10
Haben Sie da mal ein Beispiel?
4. April 2014 – 15:10
wie z.B. Transparenz und eine maximale Gehaltsspanne von 1:3
4. April 2014 – 15:10
das höchste Gehalt darf also maximal das dreifache des niedrigsten betragen
4. April 2014 – 15:11
Ist das fair dem GF gegenüber?
4. April 2014 – 15:12
Meines Erachtens ja, auch das niedrigste GEhalt darf entsprechend nicht zu niedrig sein.
4. April 2014 – 15:13
Was bedeutet GF?
4. April 2014 – 15:13
Also eigentlich andersherumGeschäftführer
4. April 2014 – 15:13
sorry, eins nach dem anderen
4. April 2014 – 15:13
Letztlich unterscheiden sich die Aufgaben vor allem in der Verantwortung, das lässt sich mit der 1:3 Spanne gut berücksichtigen
4. April 2014 – 15:14
GF = Geschätsführer
4. April 2014 – 15:14
WIr streben an, bei der Bezahlung eher die Bedürfnisse zu berücksichtigen
4. April 2014 – 15:14
eingetlich müssten die niedrigsten Geählter 1/3 vom höchsten bekommen.
4. April 2014 – 15:15
also z.B. ob jemand eine Familie zu versorgen hat.
4. April 2014 – 15:15
Herr Weth , machen Sie weiter?
4. April 2014 – 15:15
Die Spanne ist die maximal zulässige Spanne (bei gleicher Arbeitszeit)
4. April 2014 – 15:16
3. Eigenschaft ist die unabhängigkeit von Großinvestoren,
4. April 2014 – 15:16
maximal dürfen 10.000 EUro eingelegt werden
4. April 2014 – 15:17
damit wollen wir verhindern, dass einzelne Interessen dominieren oder Druck ausüben können.
4. April 2014 – 15:17
4. Konsequente Transparenz:
4. April 2014 – 15:18
Das ist die voraussetzung für eine wirkliche demokratische Kontrolle des Unternehmens. Wir sind verpflichtet, alle relevanten Zahlen und Informationen
4. April 2014 – 15:18
offen zu legen, im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen.
4. April 2014 – 15:19
5. Ist die Gewinnverteilung nach dem 4/4-Modell
4. April 2014 – 15:20
Ein Viertel der Überschüsse werden über die Anteile an die Mitglieder der Genossenschaft verteilt.
4. April 2014 – 15:20
Ein Viertel über ein spezielles Punktesystem, mit dem wir Arbeitsleistungen berücksichtigen.
4. April 2014 – 15:20
MAn kann also Arbeit investieren und hat dann Anspruch auf GEwinnbeteiligung.
4. April 2014 – 15:21
Ein Viertel der GEwinne wird gespendet – die Nutzer*innen entscheiden, wohin.
4. April 2014 – 15:21
Und das letzte Viertel wird für die WEiterentwicklung von Fairnopoly eingesetzt, auch international.
4. April 2014 – 15:22
6. Open Source und Open Innovation
4. April 2014 – 15:23
wir legen den QUellcode der Marktplatz-Software offen
4. April 2014 – 15:23
ebenso sind wir verpflcihtet, alles weitere von der GEnossenschaft produzierte Wissen der GEsellschaft zur Verfügung zu stellen.
4. April 2014 – 15:24
Und über ein System von Arbeitsgruppen können alle Interessierten bei der Weiterentwicklung des Unternehmens helfen.
4. April 2014 – 15:24
7. Die demorkatische Einbindung der Mitarbeiter*innen
4. April 2014 – 15:25
Im UNterschied zu den meisten Genossenschaften wird bei uns der Vorstand (die Geschäftsführung) durch die Mitarbeiterversammlung gewählt.
4. April 2014 – 15:25
Die Mitglieder wählen nur den Aufsichtsrat, der die Arbeit des VOrstands kontrolliert.
4. April 2014 – 15:26
8. Die konsequente Nutzung der “Magie der Crowd”:
4. April 2014 – 15:26
Für die Startfinanzierung haben wir Crowdfunding-Kampagnen durchgeführt,
4. April 2014 – 15:27
mit denen wir um Mitglieder geworben haben.
4. April 2014 – 15:27
Zudem nutzen wir die Möglichekeit, möglichst viele Dinge zu Crowdsourcen.
4. April 2014 – 15:28
Wir haben über 300 “Held*innen” im ganzen LAnd, die z.B.
4. April 2014 – 15:28
beim Marketing helfen.
4. April 2014 – 15:28
Das war die KUrzfassung der 8 speziellen Eigenschaften von Geno 2.0.
4. April 2014 – 15:29
Haben Sie Fragen dazu?
admin
4. April 2014 – 15:29
Wie können Sie eine alternative zu Amazon sein? Fragt Britta über Twitter.
4. April 2014 – 15:29
Das wird noch ein wenig dauern.
4. April 2014 – 15:30
Gerade etablieren wir uns als Büchermarktplatz
4. April 2014 – 15:30
Bereits heute kann man die meisten deutschsprachigen Bücher bei uns kaufen
4. April 2014 – 15:30
und damit bei einem fairen UNternehmen
4. April 2014 – 15:30
das uns selbst gehört – wenn wir es möchten.
4. April 2014 – 15:31
Nicht sharen?
4. April 2014 – 15:31
Man kann auch sagen “sharen”
4. April 2014 – 15:31
Jedenfalls hat Fairnopoly sehr viele Besitzer*innen
4. April 2014 – 15:31
und niemandem gehören große Teile.
4. April 2014 – 15:32
Für mich ist das Ziel wichtig, dass die Nutzer*innen das Unternehmen auch mitgestalten können, wenn sie es möchten.
4. April 2014 – 15:33
Vielleicht sollte ich noch einmal betonen, dass ich Genossenschaften generell für die Unternehmensform der Zukunft halte.
4. April 2014 – 15:33
Sie erlauben die authentische Einbindung der Kunden und Partner.
4. April 2014 – 15:34
Warum?
4. April 2014 – 15:34
Und sie vermeiden sehr viele Probleme, die eine Wirtschaft mit sich bringt, die aus den herkömmlichen Unternehmensformen wie AGs und GmbHs besteht.
4. April 2014 – 15:34
Z.B. können die Anteile nicht gehandelt werden, es fällt also der gesamte
4. April 2014 – 15:35
Rattenschwanz an den Finanzmärkten weg.
4. April 2014 – 15:35
Zudem hat jedes Mitglied eine Stimme, unabhängig von der Höhe der Einlage.
4. April 2014 – 15:35
So wird, zumindest wenn die Mitgliedschaft offen ist, DEmokratie in die Wirtschaft gebracht.
4. April 2014 – 15:36
Letztlich kommt es darauf an, wie man die GEnossenschaft gestaltet.
4. April 2014 – 15:36
Kann die Genossenschaft so auch schnell genug unternehmerisch handeln?
4. April 2014 – 15:36
Gerade da wollen wir mit Geno 2.0 besonders konsequent sein.
4. April 2014 – 15:37
Warum nicht? Der VOrstand führt die Geschäfte in alleiniger Verantwortung.
4. April 2014 – 15:37
Wie z.B. bei der GmbH und AG auch.
4. April 2014 – 15:37
IN allen Rechtsformen können natürlich die Gesellschafter reinreden.
4. April 2014 – 15:38
Aber bei der Genossenschaft haben die Mitglieder generell ein Interesse daran, dass das Unternehmen nachhaltig wirtschaftet.
4. April 2014 – 15:38
Man kann seine Anteile ja nicht mal schnell wieder verkaufen.
4. April 2014 – 15:39
Ihr Genossenschaftsmodell ist ja schon nicht mehr klein, ab wann lohnt sich dieser Aufwand?
4. April 2014 – 15:40
Schwer generell zu sagen, meine Schätzung wäre ab ca. 10 Mitarbeiter*innen.
4. April 2014 – 15:40
Aber es kann auch kleinere Unternehmen geben, bei denen das Modell passt.
4. April 2014 – 15:41
Haben Sie ihre Genossenschaft von anfang an gehabt, oder das Geschäft aus einem Startup entwickelt?
4. April 2014 – 15:41
Wenn wir unsere Wirtschaft generell nachhaltiger gestalten wollen würden, würde ich vorschlagen, alle Unternehmen ab 500 Mitarbeitern in GEnossenschaften umzuwandeln.
4. April 2014 – 15:42
Hallo Zusammen! Schön, Felix hier zu treffen 😉 Bis gleich um 16 Uhr!
4. April 2014 – 15:42
Zuerst war die Idee, ein Korruptionsresistentes Unternehmen aufzubauen.
4. April 2014 – 15:42
Hi Daniel!
4. April 2014 – 15:43
Ursprünglich sollten die Nutzer des Online-Marktplatzes automatisch zu
4. April 2014 – 15:43
Anteilhabern werden.
4. April 2014 – 15:43
Daraus ergab sich letztlich, dass die Genossenschaft die passendste Rechtsform ist.
4. April 2014 – 15:44
Mittlerweile bin ich generell von der Rechtsform überzeugt,
4. April 2014 – 15:44
wie gesagt, ich halte sie für die Unternehmensform der Zukunft.
4. April 2014 – 15:45
Und wie hat es dann begonnen?
admin
4. April 2014 – 15:46
Noch einmal Fragen bitte.
4. April 2014 – 15:46
Nachdem das erste Konzept stand, habe ich mich auf die Suche nach Mitstreiter*innen gemacht.
4. April 2014 – 15:46
Nach ca. einem Jahr haben wir die GEnossenschaft gegründet,
4. April 2014 – 15:47
da hatten wir aber auch schon eine erste Unterstützer-Community aufgebaut.
4. April 2014 – 15:47
9 Monate später ging dann der Marktplatz online
4. April 2014 – 15:47
Wann kam das Geschäftsmodell in den Vordergrund?
4. April 2014 – 15:47
Im September 2013.
4. April 2014 – 15:48
Wir haben praktisch zwei Projekte Parallel: Zum einen muss sich der Marktplatz natürlich selbst tragen
4. April 2014 – 15:48
und dann auch Gewinne machen.
4. April 2014 – 15:49
Glauben Sie, dass das, was Sie erleben, ermutigend ist für die anderen?
4. April 2014 – 15:49
Das ist natürlich von Anfang an eine Herausforderung in der Planung und Entwicklung gewesen.
4. April 2014 – 15:49
das glaube ich sehr!
admin
4. April 2014 – 15:50
Wir müssen leider zum Ende kommen.
4. April 2014 – 15:50
Würden Sie helfen??
4. April 2014 – 15:50
Wir machen momentan viele Vorträge zu unserem Modell, und stoßen auf großes Interesse.
4. April 2014 – 15:50
WIr helfen sehr gerne allen anderen Gründern.
4. April 2014 – 15:51
Man kann uns auch für direkten Austausch kontaktieren.
4. April 2014 – 15:51
Wir fanden es auch sehr gut und interessant, vielen Dank Herr Weth!
admin
4. April 2014 – 15:51
Wir brauchen immer ein Paar Minuten zum digitalen Umbau.
4. April 2014 – 15:52
Danke auch Ihnen, es hat mich gefreut
4. April 2014 – 15:52
Vielen Dank an Sie liebe Gäste für Ihre rege Teilnahme.
4. April 2014 – 15:52
Diesen Chat können Sie in Kürze wie immer nachlesen.
admin
4. April 2014 – 15:52
Gleich um 16:00 Uhr geht es weiter nach einer kurzen Pause.
4. April 2014 – 15:52
Ich wünsche noch schöne weitere Diskussionen!