Chat Protokoll Der kollaborative Konsum auf dem Smartphone – Wie das Smartphone zum neuen Schlüssel des KoKonsums wird.

Hallo Herr Hildebrandt! Vielen Dank nochmals für die Einladung!

Hallo!

Schade, schon der letzte Chat

Mein Name ist Daniel Bartel, ich bin Initator des Online-Blogs “KoKonsum.org”. Wir berichten seit über 2 Jahren über die Sharing Economy in Deutschland.

Ich selbst teile gerne und war u.a. Mitinitiator bei der Plattform autonetzer.de – Privates Carsharing. Ich nutze Airbnb, Mitfahrgelegenheit, Call-A-Bike, Car2go, informiere mich über Wikipedia und setze mich für Open Source ein.

Das Smartphone ist heute ein sehr bedeutendes Utensil. Es ist der Schlüssel zu vielen Zugängen zum KoKonsum. Ich kann Autos ausleihen, Fahrräder lokalisieren, meinen Gefühlsstatus teilen, Informationen auf Wikipedia abrufen etc.

KoKonsum = kollaborativer Konsum. Es ist der Versuch, einen deutschen Begriff zu finden – bevor es das Wort “Sharing Economy” hier gab.

Generell ist KoKonsum der Paradigmenwechsel im 21. Jahrhundert: Reputation + Community + gemeinsamer Zugriff

Der letzte Punkt, gemeinsamer Zugriff ist entscheidend.

Mit dem Mobiltelefon kann ich auf die Informationen, Gegenstände, Wissen etc. zugreifen.

Da hier “Angebot und Nachfrage” immer zusammenfällt – d.h. wenn ich gerade mein Auto nicht brauche oder ich gerade von A nach B fahre, dann hilft mir mein Smartphone “in Echtzeit” das “Matching”, also das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage” zu ermöglichen.

Was meinen Sie hier mit Reputation?

Früher war das Ansehen wesentlich bedeutender als Heute. Sie konnten einen Dr.-Titel erlangen und hatten dann hohes Ansehen.

Heute ist Reputation wesentlich. Denn wenn sie etwas gemeinschaftlich teilen, muss man ihnen Vertrauen.

Mit Social Media, Bewertungen über Portale (zb. auf Ebay) erlangen sie eine solche Reputation. Das geht nicht wie beim “Kauf” von Dr.Titeln.

Der KoKonsum funktioniert nur, wenn es Vertrauen unter Fremden gibt.

Auch. Nicht nur aber wesentlich. Es kommt auf die Form des KoKonsums an, wir sind hier heute natürlich sehr internet-lastig.

Aber in der Offline-Welt kennt man sich ja eher, da weiß ich in Tauschringen, auf Kleidertauschparties etc. in der Regel, wen ich begegne und ob ich zb. tauschen will.

KoKonsum teilt sich einmal in der Art und Weise an: Schenken, Leihen, Tauschen, vermieten usw … als auch im Sinne was geteilt wird (Wissen, Güter, Raum, Zeit).

Ich fasse den Begriff “KoKonsum” ziemlich weit: Dazu gehört also auch zum Beispiel Peer-to-Peer Produktion. Das ist sicherlich Ansichtssache, ob zb. Car2Go von Daimler nun “Sharing” ist oder doch nur klassische Vermietung nur mit weniger Bindung und Dauer.

Es wird aber immer “konsumiert”. Nur intelligenter, effektiver und manchmal auch menschlicher/sozialer.

Ein spannendes Thema! ich habe dazu keine “richtige” Antwort. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass durch das Teilen und Nutzen über die Sharing Economy es zu Kosteneinsparungen als auch neuen Einnahmequellen kommt. Z.B. ist ein Schlafplatz wenn ich auf Reisen bin, wesentlich günstiger bei privaten Unterkünften als zb. Hotels. Das Mitfahren ist auch enorm günstig im Vergleich zur Schien

Ok

Etwa 30% der Internet-Zugriffe erfolgt bereits über mobile Endgeräte. Das Smartphone eignet sich perfekt für ortsbasierte Sharing-Projekte: Via GPS können sie z.B. den Standort eines Autos oder eines Fahrrads freigeben.

Vllt. formulieren Sie die Frage anders, damit ich besser darauf antworten kann.

Genau, vllt. gebe ich meinen Stanfort mit dem gemieteten Auto frei und der Autobesitzer kann dann sehen, wo ich bin – für das gute Gewissen und wenn es auch okay für den Leiher ist.

Die kritische Masse wird generell durch das Internet erreicht – Millionen von Bundesbürgern können mein WG-Zimmer in Stuttgart sehen und mieten.

es würde sich nicht lohnen, wenn ich Flugzettel in der Nachbarschaft verteilen würde

Das Internet und der Bewusstseinswandel durch den ökonomischen Wandel sind Antreiber des KoKonsums.

Genau – und telefonieren zwecks Schlüsselübergaben geht auch mit dem Smartphone

Davon bin ich überzeugt.

Es wird noch etwas dauern aber viele Bereiche sind im Umbruch.

Nicht nur Peer-2-Peer, also von Mensch zu Mensch, sondern auch im B2B (Business zu Business) Bereich.

Warum sollen Firmen ihren Fuhrpark nicht mit anderen Firmen oder sogar am Wochenende mit Privatpersonen teilen können?

Was heißt für Sie horizontal / vertikal?

Für Lebensmittel gibt es. zb. Foodhsharing.de – wir werfen jährlich über 7.000 Tonnen Lebensmittel weg.

Und wenn die Getränkeflasche leer ist, kann ich sie zb. über Pfandgeben.de an Bedürftige spenden.

Die Lebensmittelerzeugung lässt sich z.b. über “Urban Gardening” und Gemeinschaftsgärten und lokal-finanzierten Bauern realisieren.

Alles ist im Umbruch … ich denke horizontal sind wir schon ziemlich weit. die Konzepte sind aber noch nicht massenhaft bekannt/genutzt.

In vielen Bereichen. Aber die Zahbürste und das Smartphone bleibt meins, das braucht man ja täglich. Die Unterhose teile ich auch ungern.

😉

Spezialisierungen – naja es wird auf alle Fälle Veränderungen geben. Clevere Programmierer bedienen sich heute an einer großen Bibliothek an Open Source Programmiercode und ersparen sich tageweise Arbeit. Merken Sie die Prozessveränderung?

Gleichzeitig sollte der Programmierer neuen Code teilen und öffentlich bereitstellen.

Beides macht Sinn.

Klar, Warum nicht

Das ging schnell. Gibt es noch Fragen? Gerne auch an daniel@kokonsum.org oder via Twitter: @kokonsum

Vielen Dank Netbaes-Team, war mal wieder eine hervorragende Woche. freie mich schon auf die nächste.

Sehr gerne.