21. Oktober 2013 – 15:01
Herzlich willkommen zu diesem Chat. Mein Name ist Wolfhart Hildebrandt, ich bin Geschäftsführer der Netbaes und Initiator der kollektiven Intelligenz Eventwochen. Und ich bin der Moderator dieses Chats.
21. Oktober 2013 – 15:01
Ich begrüße ganz herzlich Herrn Daniel Barke, als Referent zu dem Thema:
21. Oktober 2013 – 15:02
Crowd Management, Werkzeug der zukünftigen ökonomischen Prozesse.
21. Oktober 2013 – 15:02
Und ich begrüße ganz herzlich unsere Gäste.
21. Oktober 2013 – 15:03
Seien Sie bitte aktiv dabei, stellen Sie Fragen oder geben Sie auch eigen Anmerkungen.
21. Oktober 2013 – 15:03
Dieser Chat wird gespeichert und kann nachgelesen werden.
21. Oktober 2013 – 15:04
Die Präsentation zu diesem Chat finden Sie rechts oben unter dem Punkt Montag.
21. Oktober 2013 – 15:04
Herr Barke, stellen Sie sich doch bitte vor.
21. Oktober 2013 – 15:05
Sehr gerne. Mein Name ist Daniel Barke und ich bin einer der beiden Gründer und Geschäftsführer von Mylittlejob. Gegründet haben wir das Unternehmen 2011.
21. Oktober 2013 – 15:06
Mylittlejob ist ein Crowdsourcingdienstleister, dessen Crowd ausschließlich aus Studenten besteht. Wir beschränken uns dabei auf Dienstleistungen, die digital zu erbringen sind. Über 11.000 Studenten arbeiten mittlerweile auf Mylittlejob.de.
21. Oktober 2013 – 15:06
Was macht genau Ihr Unternehmen?
21. Oktober 2013 – 15:06
Zu den Hauptaufgaben gehören Übersetzungen, Contenterstellung, Recherche, Datenerfassung und Tagging. Aber auch viele kleine Tätigkeiten, wie beispielsweise Excelarbeiten, werden von unserer Crowd erledigt.
21. Oktober 2013 – 15:07
Wie sind Sie auf die Idee gekommen ein Crowd-Sourcing Unternehmen zu gründen?
21. Oktober 2013 – 15:08
Wir haben vor der Gründung selbst jemanden gesucht, der handgeschriebene Notizen digitalisieren konnte. Wir haben niemanden gefunden und das schwarze Brett war uns zu altmodisch.
21. Oktober 2013 – 15:08
So sind wir zum Crowdsourcing gelangt.
21. Oktober 2013 – 15:08
Grundsätzlich glauben wir, dass mit kollektiver Intelligenz sehr viel zu erreichen ist.
21. Oktober 2013 – 15:09
Ist schwarzes Brett eine Form von altmodischem Crowdsourcing?
21. Oktober 2013 – 15:09
In gewissem Maße schon. Es ist eine Möglichkeit, mit einem Zettel sehr viele Menschen zu erreichen. Letztendlich ist es online nichts anderes, nur dass es sehr viel skalierbarer ist.
21. Oktober 2013 – 15:10
…und die Mitglieder können untereinander kommunizieren?
21. Oktober 2013 – 15:11
Wir bieten die Möglichkeit, dass die Crowd auch untereinander kommuniziert und sich austauscht. Allerdings sind auf Mylittlejob die Aufgaben sehr auf die eigenen Fähigkeiten zugeschnitten. So ist eine Kommunikation nicht unbedingt notwendig.
21. Oktober 2013 – 15:12
Ich glaube, dass Crowdsourcing auch ohne Kommunikation funktionieren muss.
21. Oktober 2013 – 15:12
Da gilt es eine Plattform und ein Interface zu schaffen, die dies ermöglicht
21. Oktober 2013 – 15:12
Worin sehen Sie die Notwendigkeit Crowds ökonomisch einzusetzen.
21. Oktober 2013 – 15:13
Vor allem durch die Skalierbarkeit und die Vielseitigkeit einer Crowd. Ein Beispiel: Wir decken auf Mylittlejob 63 verschiedene Sprachen ab. Das intern abzubilden ist sehr schwierig.
21. Oktober 2013 – 15:14
Durch den Einsatz einer solchen Vielfalt schaffe ich mir als Unternehmen neue Möglichkeiten.
21. Oktober 2013 – 15:15
Welche Möglichkeite sehen Sie?
21. Oktober 2013 – 15:16
Zum einen die Schnelligkeit. Mit einer Crowd im Hintergrund kann ich wesentlich schneller und flexibler agieren. Ich muss nicht erst nach den geeigneten Leuten suchen, sondern habe sie direkt an der Hand. Das schafft einem Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Sowohl auf der Kostenseite, als auch auf der Seite der Kundenzufriedenheit.
21. Oktober 2013 – 15:17
Dabei ist es sehr wichtig zu erkennen, welche Prozesse durch eine Crowd erledigt werden können und welche nicht.
21. Oktober 2013 – 15:17
Das ist meiner Meinung nach die Aufgabe der Führungskräfte von Morgen.
21. Oktober 2013 – 15:18
…kommt noch zum anderen?
21. Oktober 2013 – 15:19
wie meinen Sie das?
21. Oktober 2013 – 15:19
Worin sehen Sie die Spezielle Aufgaben im Crowdmanagement aus Ihren Erfahrungen heraus
21. Oktober 2013 – 15:21
Es gibt meiner Meinung nach drei Hauptfelder. Die Selektion der richtigen Leute in der Crowd, die Sicherstellung der Qualität und die gesamte Abwicklung des Auftrags.
21. Oktober 2013 – 15:21
Es gilt dabei zu bedenken, dass man die Leute nicht persönlich kennt.
21. Oktober 2013 – 15:21
Das bedeutet, dass hier ganz andere Regeln gelten als bei einem Mitarbeiter vor Ort.
21. Oktober 2013 – 15:22
Wie wählen Sie die richtigen Leute aus, ohne sie persönlich zu kennen?
admin
21. Oktober 2013 – 15:22
Fragen bitte!
21. Oktober 2013 – 15:23
Das machen unsere Algorithmen. Wir wissen sehr viel über unsere Leute. Alle Daten sind dabei leistungsbezogen. Ob jemand eine 1 in Mathe hat ist für uns nicht relevant, viel mehr, ob die Kenntnisse auch anwenden kann.
21. Oktober 2013 – 15:24
Gibt es da dann “Eignungstests”?
21. Oktober 2013 – 15:25
Ja, unter anderem. Die Tests stellen aber nur einen Teil des Auswahlprozesses dar. Wichtig ist auch, wie zuverlässig und akkurat die Leute bei ihren vergangenen Projekten waren.
21. Oktober 2013 – 15:25
Was sagen Ihre Leute zum “Hosen runter lassen”?
21. Oktober 2013 – 15:25
Diese Informationen werden berücksichtigt und ausgewertet.
21. Oktober 2013 – 15:25
Auf Basis der Informationen entsteht dann ein Ranking.
21. Oktober 2013 – 15:26
OK, kommen wir zu Ihrem 2. Punkt. Wie stellen Sie die Qualität sicher?
21. Oktober 2013 – 15:26
Gute Frage Gast 859
21. Oktober 2013 – 15:26
“Hosen runter lassen” würde ich das nicht nennen. Man gibt sehr wenig über sich selbst preis. Es kommt lediglich auf die eigene Leistung an. Je besser diese ist, desto bessere Jobs bekomme ich. Was beispielsweise im Lebenslauf steht, interessiert uns nicht und wird auch nicht abgefragt.
admin
21. Oktober 2013 – 15:27
Bitte die Frage von Gast 859 beantworten.
21. Oktober 2013 – 15:28
Neue Form der Qualifizierung und Qualifizierungsbemessung!
21. Oktober 2013 – 15:29
Die Qualität wird durch mehrere Schritte gewährleistet. Zum einen durch die Auswahl der korrekten Studenten. Zum anderen durch ein Vier-Augen-Prinzip, jedes Ergebnis wird durch einen zweiten, unabhängigen Studenten verifiziert. Zu guter Letzt funktionieren unsere Algorithmen so dass Leute, die unzuverlässig arbeiten, sehr schnell aussortiert werden.
21. Oktober 2013 – 15:29
Verändert sich die Entlohnung nach der Leistung?
21. Oktober 2013 – 15:29
Richtig, je besser die Leistung, desto bessere Jobs bekomme ich. Die sind dann auch besser bezahlt.
21. Oktober 2013 – 15:30
Bei besonders guten Leistungen über einen längeren Zeitraum kann ich zudem Teil eines sogenannten Expertenteams werden.
admin
21. Oktober 2013 – 15:30
Fragen?
21. Oktober 2013 – 15:30
Hier habe ich dann exklusiven Zugriff auf hochvergütete Jobs.
21. Oktober 2013 – 15:32
Fällt es leicht, diese Art von Qualitätssicherung den Kunden zu verkaufen?
21. Oktober 2013 – 15:33
Das ist sehr unterschiedlich. Uns fällt auf, dass in Deutschland immer noch eine Skepsis gegenüber Crowdsourcing besteht. Das bessert sich allerdings stetig.
21. Oktober 2013 – 15:34
Bitte genauer ausführen!
21. Oktober 2013 – 15:36
Crowdsourcing ist immer damit verbunden, dass ich etwas extern vergebe. Viele Firmen verbinden das noch mit dem negativen Begriff Outsourcing und der Vergabe von Arbeiten in sogenannte “Billiglohnländer”. Hinzu kommt, dass oft die Vorstellungskraft fehlt, wie eine Crowd zu nutzen ist.
21. Oktober 2013 – 15:36
Fehlt den Managern die Fantasie?
21. Oktober 2013 – 15:36
Anders sieht es bei Firmen aus, die das Prinzip bereits seit einiger Zeit nutzen.
21. Oktober 2013 – 15:37
Ja, zum Teil. Vielleicht nicht unbedingt die Fantasie, viel mehr der Mut etwas neues auszuprobieren.
21. Oktober 2013 – 15:37
Es ist ja bekannt, dass gerne an vertrauten Strukturen festgehalten wird.
21. Oktober 2013 – 15:37
Es braucht doch aber viel mehr Mut, bei dem Alten zu bleiben.
21. Oktober 2013 – 15:39
Das hängt stark von der eigenen Sichtweise der Unternehmen ab. Wenn ich seit vielen Jahren mehr oder weniger erfolgreich etwas mit der bekannten Struktur löse, dann ist es manchmal erst einmal aufwendig, etwas Neues zu integrieren.
21. Oktober 2013 – 15:39
das stimmt
21. Oktober 2013 – 15:40
Gutes Personal ist knapp, Sie haben es! Verstehen die das nicht?
21. Oktober 2013 – 15:41
Was sind die treiben Faktoren, die dieses Umdenken stützen können?
21. Oktober 2013 – 15:41
Viele schon, aber noch nicht alle.
21. Oktober 2013 – 15:41
Deutscher Mittelstand ist immer krank?
21. Oktober 2013 – 15:42
Könnte man glauben!
21. Oktober 2013 – 15:42
Ich glaube, dass die Unternehmen mehr und mehr für die Gesamtthematik Crowdsourcing sensibilisiert werden müssen. Und vor allem dafür, dass es sehr viele Vorteile hat es in die eigene Wertschöpfungskette zu integrieren.
21. Oktober 2013 – 15:42
Besonders der Mittelstand wird sich mittelfristig an dem Tool bedienen müssen, da sie die ersten sind, die Probleme bekommen werden, das geeignete Personal zu finden.
21. Oktober 2013 – 15:43
stimmt
21. Oktober 2013 – 15:43
Wo kommen die Unternehmen her, die bei Ihnen Dienstleistung in Anspruch nehmen, DAX, MDAX Mittelstand ???
21. Oktober 2013 – 15:44
Das ist sehr unterschiedlich. Wir haben Kunden mit 1-2 Mitarbeitern, aber auch jene, die weltweit tätig sind. Mehr und mehr Kunden kommen aus dem Mittelstand, da wir hier am besten die internen Mitarbeiter ergänzen und unterstützen können.
21. Oktober 2013 – 15:45
Ein DAX-Unternehmen hat sehr starre Strukturen, da ist es noch schwieriger so etwas zu etablieren.
21. Oktober 2013 – 15:45
Machen die das selber mit eigenen Crowds?
21. Oktober 2013 – 15:46
Wir sehen uns ein bisschen als großen Bruder. “Immer da, wenn man uns braucht und sonst muss man ihn nicht beachten”. Das ist beim mittelständischen Unternehmen eher notwendig, als beim Dax-Konzern.
21. Oktober 2013 – 15:46
Teils, teils. Die hauptsächliche Akquise wird aber durch unser internes Team durchgeführt.
21. Oktober 2013 – 15:46
Eben weil es nicht ganz einfach ist, Crowdsourcing an den Mann zu bringen.
21. Oktober 2013 – 15:48
Können Sie uns die drei stärksten Widerstände des Managements nennen?
admin
21. Oktober 2013 – 15:48
Fragen?
21. Oktober 2013 – 15:50
Der stärkste Widerstand ist nach wie vor die Unkenntnis über die Thematik. Frei nach dem Motto “Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht”. Der zweite Hauptgrund der aufgeführt wird ist, dass das Management Bedenken hat, die Kontrolle über das Projekt zu verlieren.
admin
21. Oktober 2013 – 15:51
Wir müssen gleich zum Ende kommen.
21. Oktober 2013 – 15:52
Herr Barke, wir müssen zum Schluss kommen. Wir werden uns Mühe geben, gemeinsam mit ihnen diese Widerstände abzubauen.
21. Oktober 2013 – 15:52
Sehr schön. Ich denke, dass alle gemeinsam hier noch viel erreichen können, um Crowdsourcing in Deutschland bekannter und “gewöhnlicher” zu machen.
21. Oktober 2013 – 15:52
Sollten noch Fragen über diesen Chat hinaus bestehen, stehe ich gerne per Email unter db@mylittlejob.de zur Verfügung.
21. Oktober 2013 – 15:53
OK, lieber Herr Barke, ganz herzlichen Dank für diese interessante Stunde Chat und für Ihre Einblicke in Ihre Praxis.
21. Oktober 2013 – 15:53
Vielen Dank auch an die Gäste für Ihr Interesse und Ihre rege Beteiligung.
21. Oktober 2013 – 15:53
Sehr gerne. Vielen Dank für die Organisation und weiterhin viel Erfolg diese Woche!
admin
21. Oktober 2013 – 15:54
Gleich geht es hier weiter mit dem nächsten Chat.
21. Oktober 2013 – 15:54
Diesen Chat finden Sie in Kürze unter dem heutigen Tag.
– See more at: http://www.netbaes.org/NETBAESBLOG/chatroom#sthash.WWudVoaw.dpuf
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