5 kollektive Intelligenz Eventwochen
Seit dem 9.7.2012 wurden fünf kollektive Intelligenz Eventwochen durchgeführt. Über 70 hervorragende Referenten und Moderatoren haben einen neuen Typ der Wissenstransformation möglich gemacht. Im Zentrum aller Aktivitäten steht die Entwicklung der kollektiven Intelligenz. Über 2 Milliarden Menschen sind in diese Prozesse bereits eingebunden ohne größeren Nutzen daraus zu ziehen. Im Networking oder Social Networking werden zu oft nur sehr einfache Ansprüche der Kommunikation und Vernetzung befriedigt. Obwohl der B2B-Networking Sektor mit seinen intelligenten Kommunikationsformen die Grundlagen für Crowdsourcing und Open Innovation gelegt hat. Diese beiden Bereiche sind typische, gehobene Anwendungen der kollektiven Intelligenz. Wir stehen aber immer noch am Anfang dieser Entwicklung. Aus diesen Überlegungen ist die Idee zur Durchführung der kollektiven Intelligenz Eventwochen entstanden. In kurzen Abständen die wesentlichen Ideen und Inhalte dieser Disziplinen zu erklären und durch praktische Beispiele zu beschreiben. So sollen viele Menschen mit diesen Ideen und Methoden in Verbindung gebracht werden.
Aus Online-Referaten, Chats und anderen Informationen ist eine Kombination der digitalen Inhalte und Kommunikationen entstanden, die es den Teilnehmern leicht macht den Zugang zu diesen Themen zu erhalten. An jeweils fünf Tagen erklären, berichten und kommunizieren Referenten und Moderatoren mit den Teilnehmern über die aktuellen Themen sowie Entwicklungen der kollektiven Intelligenz. Über Twitter, Facebook und E-Mail werden vorab den Referenten Fragen zu dem jeweiligen Thema von den Teilnehmern gestellt. In den Chats haben die Teilnehmer die Gelegenheit den Referenten noch weitere Fragen zu deren Referaten zu stellen. Auch nach den Chats werden regelmäßig Fragen den Referenten übermittelt, die dann beantwortet werden. Alle Referate, Chats und ergänzenden Informationen aus den fünf Wochen stehen weiterhin dem Publikum zur Verfügung. Auf Slideshare, dem Blog und anderen Social Medias sind die 82 Referate, Chats und anderen Informationen aus den letzten fünf Wochen weiterhin verfügbar. Wöchentlich wächst die Gruppe der Nutzer bei Slideshare um ca. 300 – 500 Personen die den Content der vergangenen Wochen nachlesen.
Es ist eine spannende Frage, was machen die Leser mit den Inhalten und Informationen aus den Referaten? Wir haben schon eine große Menge an Reaktionen ausgewertet. Folgende Schwerpunkte haben wir ermittelt: Es besteht ein steigendes Bedürfnis sich mit den Themen und Begriffen der kollektiven Intelligenz zu beschäftigen. Crowdsourcing, Open Innovation und Open Source Management wird zunehmend mehr als wichtiges Wissen für modernes Management angesehen. Problemlösungen durch die Crowd wird als Zukunft der modernen Gesellschaft von vielen Lesern und Teilnehmern angesehen.
Paradigmen der intelligenten Gesellschaft verändern sich
Die Wissensgesellschaft erfährt durch die Methoden und Möglichkeiten der kollektiven Intelligenz eine Revolution von unten. Heute werden komplexe und schwierige Probleme durch die Crowd gelöst. Schon vor über 40 Jahren haben Forscher, Wissenschaftler und andere Personen in den Zentren der Intelligenz erkannt, dass die “Weisheit der Vielen” (Buchtitel von James Surowiecki) besser und schneller Probleme löst als die sturen Methoden der etablierten Wissenschaftsbereiche der Universitäten und F&E Bereiche von großen Unternehmen. Liberalität und Pluralismus in den Organisationsformen, eben dem Networking, haben einen Teil des Fundaments dieser Entwicklungen und Möglichkeiten gelegt. Die Infrastruktur des Internets mit den PC`s, Smartphones und Pads haben die technischen Lösungen geschaffen damit hunderte Millionen Menschen an diesen Prozessen teilhaben können. Ca. 4 Milliarden Menschen können E-Mails versenden und tun es auch, diese große Gruppe der Weltbevölkerung stellt das Potential der Vernetzung und somit des Thinktanks zum Lösen von Problemen dar. Wir beginnen erst langsam zu begreifen welche Potentiale hier bald erschlossen werden. Bildung wird zur sozialen Funktion des Einzelnen und seiner Community. Bildung durch Schulen, Universitäten und anderen Formen der Wissensvermittlung verliert an Aktualität und somit an Bedeutung. Der soziale verbundene Mensch innerhalb der vernetzten digitalen Gesellschaft ist der vermutlich intelligenteste Bürger unserer Gesellschaft. Jedenfalls wird er die meisten Probleme unserer Zeit am schnellsten in der Gemeinschaft lösen.
Gibt es noch ungebildete Menschen?
In den vergangenen 500 Jahren stellten Investitionen in die Bildung die größten Renditen dar. Wer das Geld hatte sich sehr gut ausbilden zu lassen, der konnte in unseren Gesellschaften erheblichen Wohlstand aufbauen. Viele Bildungssysteme der nördlichen Welthalbkugel beruhten auf dieser Ordnung. Diese Eliten gaben sich selber auch die Begründung für dieses Vorgehen. Nur wer eine umfassende, lange und hoch spezialisierte Ausbildung abgeschlossen hatte, somit als Spezialist gilt, konnte anspruchsvolle oder komplizierte Probleme lösen. Einen anderen Weg sieht unsere Gesellschaft bis heute nicht vor. Abgesichert durch Moral, Ethik und Gesetze werden enorme Chancen zur unkonventionellen Lösung von Problemen vertan. Nur bleibt das so? Die Erfolge der kollektiven Intelligenz der letzten 40 Jahre zeigen in eine andere Richtung. Schon heute sind die Open Innovation Portale der offene, agile Motor der Innovationen für Unternehmen und andere Bereiche unserer Gesellschaft. Wer sich hier einbringt ist ein Teil der neuen intellektuellen Elite unserer Gesellschaft. Nicht der Abschluss der Schule oder Universität steht im Vordergrund sondern die Zugehörigkeit zu einer Community der schlauen Problemlöser. Bildung wird in diesen Crowds oft als Verbildung verstanden und somit als nicht wichtig angesehen. Wer sich hier vernetzt, ist somit Teil der neuen Bildungselite ohne Voraussetzungen und bürgerlichen Bedingungen. Oft werden sogar diese Beteiligungen auch honoriert.
Ein großer wachsender Fundus der kollektiven Intelligenz
Vermutlich haben viel mehr als 25.000 Menschen mit den Inhalten der fünf kollektiven Intelligenz Eventwochen gearbeitet. Es ist aber auch nicht so wichtig ob es einige tausend Menschen mehr waren. Es geht vielmehr um die freie, kostenlose Verfügung und somit Nutzung der Ideen, Informationen und Erfahrungen der beteiligten Personen. Aus dem Dialog mit den Referenten haben Teilnehmer Fragen gestellt, die andere Teilnehmer anregten andere Fragen zu stellen. Dieses Ping Pong der Fragen und Antworten ist jederzeit im Blog nachlesbar und somit Fundus für weitere Gedanken bei den Lesern. Es geht uns nicht um die Komprimierung der wesentlichen Inhalte und Aussagen, sondern um möglichst viele Facetten der Fragen und Antworten zur Sache oder eben auch nicht zur Sache. Wir kennen den optimalen Lösungsweg nicht. Sondern wir zeigen nur einen Gedanken auf, das Kollektiv der Unwissenden wird die schnellste und beste Methode zur Lösung der Probleme schaffen.
Wir erkennen noch weitere Möglichkeiten der Entwicklung der kollektiven Intelligenz. Um diese Möglichkeiten zu nutzen werden wir in den nächsten Wochen weitere Formen der Entwicklung und Förderung der Intelligenz mit den Referenten, Moderatoren und Teilnehmern entwickeln. Besonders wichtig ist uns die Umsetzung der hier vorgestellten Methoden in der Praxis der Teilnehmer. Wie haben sich die hier beschriebenen Vorgehensweisen in der Anwendung anderer Personen weiter entwickelt? Es geht uns also um die Lernkurven innerhalb der unterschiedlichen Vorgehensweisen der kollektiven Intelligenzanwendungen. Jede Anregung ist uns willkommen um diesen Prozess zu fördern. Haben Sie eine Idee dazu schreiben Sie uns bitte: info@netbaes.com. Wir nehmen gern Kontakt zu Ihnen auf um mit Ihnen gemeinsam weitere Methoden der kollektiven Intelligenz zu entwickeln.
Netbaes 15.5.2013